IFR-Kickstarter bei „Pilot und Flugzeug“

Am 17. und 18. März 2018 fand der von der Zeitschrift „Pilot und Flugzeug“ (kurz PuF) veranstaltete IFR-Kickstarter Termin statt. Hier ein kurzer Bericht.

Bitter kalt pfeift der Wind um das Tower-Gebäude des Flugplatzes Mainz Finthen, dem Veranstaltungsort des IFR-Kickstarter Seminars von PuF. Grau, tiefe Wolken – an sich veritable IMC Bedingungen, also genau das Richtige für das Seminarthema. Allerdings ist noch gar nicht sicher, ob wir überhaupt fliegen werden, denn Wolken und Kälte sind leider auch prima Vereisungsbedingungen.

Im Theorieteil informiert Jan Brill die fünf Teilnehmer des „IFR Kickstarter“-Seminars über die zahlreichen Möglichkeiten zur Erlangung des IR. Wichtig zu wissen: das Competence based IR ist ein vollwertiges Instrument Rating und nicht etwa ein IR für Arme. In der Lizenz steht dann einfach „IR“. Man kann also nicht erkennen, ob das Rating im Zuge einer ATPL-Ausbildung oder eben über den „competence based“ Weg erworben wurde. Das Enroute-IR (EIR) hingegen, hat die bekannten Einschränkungen (keine An- und Abflüge nach IFR) und ist auch nur im EASA-Raum gültig und einsetzbar. Die Theorie-Ausbildung ist für beide Ausbildungswege exakt dieselbe. Das Upgrade vom Enroute-Rating zum vollwertigen IR erfordert keine neue Theorie, sondern lediglich eine weitere praktische Prüfung, nachdem die zusätzlichen Mindestanforderungen an die Praxisausbildung erfüllt wurden. Um diese zu absolvieren, stehen dem IR-Anwärter zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten mit Ausbildungsabschnitten innerhalb und außerhalb einer ATO sowie Flugausbildung an Simulatoren offen. Die Theorie und die Praxis können übrigens an unterschiedlichen ATOs unabhängig voneinander absolviert werden, so ist man zum Beispiel nicht auf einen bestimmte Lernsoftware festgelegt.

Nach der Mittagspause einigen sich unsere Fluglehrer Jan Brill und Armin Stief auf das Urteil: „bedingt fliegbar“; bei zu starkem Eisansatz müssen wir gegebenenfalls abbrechen. Also geht es los: mit Flugplan unter IFR nach Mannheim für einen LOC Approach. Die zwei Lisas heben mit jeweils einer Crew ab und verschwinden rasch in den Wolken.

Als VFR-Pilot einmal mit einem FI in echten IMC zu fliegen – das ist gar nicht so einfach zu organisieren, aber heute passt es. Das ist definitv ein Unterschied zur Simulation mit Haube! Mit Null Glascockpit-Erfahrung wird das Eindrehen auf den Localizer zugegebenermaßen teilweise ein ziemlicher Eiertanz. Diese Erfahrung war die € 235.- für den Kickstarter-Kurs (incl. eine Flugstunde mit Lehrer) und die Anreise aus München allemal Wert. Nach der Landung hieß es dann erstmal: Eis entfernen für die nächste Crew. Der Eisansatz war durchaus signifikant, aber innerhalb der Toleranz unserer Instruktoren.

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