Schleißheimer Piloten fliegen für das Franziskuswerk aus Schönbrunn

Einmal im Jahr stellen sich die Piloten aus Schleißheim mit Ihren Flugzeuge in den sozialen Dienst des Franziskuswerk aus dem nahen Schönbrunn. Die Friedensloge Dachau-München organisiert seit 1991 das jährlich im Spätsommer stattfindende Event mit dem Franziskuswerk Schönbrunn und den Schleißheimer Piloten. Nach einer vor allem Pandemie bedingten mehrjährigen Pause konnte diese traditionsreiche Veranstaltung im Jahr 2024 wieder stattfinden.

Der Red Baron Flying Club war mit seinen 2 Cessnas dabei, tatkräftig unterstützt von Robert mit der DR400. Auch die weiteren Schleißheimer Vereine Ikarus, Aeroclub und MBL waren mit einer Cessna, einer weiteren Robin und der Piper PA28 mit ihren Piloten im Einsatz.

Behinderten Mitmenschen einen wunderschönen Tag im Himmel über Schönbrunn ermöglichen

Die Besucher aus Schönbrunn sind körperlich und geistig behinderte Mitmenschen und haben im Alltag ihr Kreuz zu tragen. Auf diesen Tag im Jahr freuen sich die Teilnehmer lange im Vorhinein.

Allein die Flugzeuge aus nächster Nähe zu sehen, das Brummen der Motoren, all das wird mit wachem Geist wahrgenommen.

Wer sich traut, der darf auch mitfliegen! Die Fluggäste kommen nach dem Flug mit einem breiten Grinsen zum Rest der Gruppe zurück und müssen sich ganz schnell über die besonderen Erlebnisse unterhalten und erzählen noch lange von den Erlebnissen des Fliegens und die eigene Heimat aus der Luft erleben zu können. Hauptattraktion ist die obligatorische Runde über dem Schloss Schönbrunn. Es werden aber auch Wünsche der Passagiere entgegengenommen – ganz oben auf der Liste natürlich der Blick in die Arena von oben.

Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt!

Ein Danke ist der Lohn – und das genügt vollkommen

In einer Welt die von Egoismus, vom Denken auf den eigenen Vorteil und Nutzen geprägt ist, sollte diese Aktion schon seit 1991 ein herzlicher Gegenpunkt sein. Tätigkeit in der Liebe am Nächsten und bei Mitmenschen die durch das Leben schon auf eine harte Probe gestellt wurden. Die Piloten und Veranstalter nehmen jedes Jahr mit Begeisterung an diesem Event teil und stellen sich und ihre Flugzeuge kostenlos für diese Aktion zur Verfügung.

Alle Fotos von Hüseyin Delemen

Ultraleicht beim RBFC

Mit der Privatpiloten-Lizenz (PPL) darf man keine Ultraleicht-Flugzeuge (UL) fliegen. Hierfür ist der „Luftfahrerschein für Luftsportgeräteführer“ erforderlich. Da der RBFC mit Niko einen erfahrenen UL-Lehrer in seinen Reihen hat, kam die Idee auf, den interessierten Red Barons die Umschulung auf UL anzubieten.

Das richtige Fluggerät stellte die UL-Flugschule Weiden „Flugwelt“ (www.flugwelt.eu) in Form einer Sirius TL 3000 zur Verfügung. Schnell waren 5 Anmeldungen zusammen. Thomas, Christian, Jürgen und Manfred wollen den UL-Schein angehen, Werner und ich haben den Schein schon – hier stand eine Verlägerung an. Markus vom Schwesterverein MBL schließt sich auch noch an.

Für PPL-Inhaber ist die Erlangung des UL-Scheins keine allzugroße Sache: 2-3 Flugstunden mit Lehrer auf einem Ultraleicht reichen meist aus, um die Besonderheiten eines so leichten Fluggerätes kennenzulernen. Vorher wird aber noch eine Bodeneinweisung absolviert und die theoretische Pyrothechnik-Prüfung gemeistert. Das ist notwendig, da jedes UL in Deutschland mit einer Gesamtrettung ausgerüstet sein muss, die meist durch eine Rakete ausgelöst wird.

Beim Fliegen müssen sich einige der Piloten erstmal mit dem Stick anfreunden, der in vielen ULs das gewohnte Steuerhorn ersetzt. Auch das koordinierte Fliegen ist bei den Ultraleichten eine neue Herausforderungen. Im Gegensatz zu Cessna und Co. ist es nicht ganz so einfach, die Kugel bei der Sirius in der Mitte zu halten.

Adi’s letzter Flug als PIC

Punkt 19:00 Uhr LT setzt Adolf (Adi) Morgenstern unsere Cessna D-EDWM am Abend des 27.7.2020 sanft auf der Piste 07 auf. Der Ausflug nach Zell am See war sein letzter Flug als PIC, das Ende in einer 42 jährigen Fliegerkarriere. 5.000 Flugstunden hat Adi in dieser Zeit gesammelt und dabei unzählige fliegerische Abenteuer erlebt und Erfahrungen gemacht.

Nachdem Neubiberg aufgelöst wurde, fand Adi 1996 beim RBFC am Flugplatz Oberschleißheim seine neue fliegerische Heimat. Als Fluglehrer konnte er sich gleich einbringen und übernahm viele der obligatorischen Einweisungs- und Traingsflüge. Jeder von uns kennt seine Tricks („2000ft über dem Waldrand, dann klappt die Landung praktisch von alleine“) und er hält bis heute den Vereinsrekord für die kürzeste EDNX-Platzrunde. Bis vor wenigen Jahren war er auch durch seine langjährige Tätigkeit als Flugleiter am Flugplatz häufig präsent und hatte immer ein strenges Auge darauf, dass die Mitglieder mit den Vereinsflugzeugen auch sorgsam umgehen („..auch die hinteren Fenster putzen!“).

Adi’s Achtzigsten durften wir schon vor einigen Jahren feiern. Aber nicht das Medical hat seine Fliegerkarriere beendet, sondern es war eine ganz bewusste Entscheidung – er hat einfach „keine Lust mehr“ und den Pilotenschein jetzt nicht mehr verlängert. Das heißt aber noch lange nicht, dass Adi keine Flugzeuge mehr besteigt. Bereits eine Woche später sah man in auf dem rechten Sitz der Cessna 182 des Nachbarvereins. Er darf zwar nicht mehr offiziell als PIC oder Lehrer fliegen, aber auch in Zukunft steht Adi gerne als „Berater“ zur Verfügung – dafür gibt es laut seiner Aussage bereits jede Menge Aufträge.