Die Sache ist eigentlich ganz einfach.
Ich bekomme jedes Jahr einen Anruf von Sandra Kunstwadl – so im September des Jahres – ob ich mich wieder um den fliegenden Nikolaus kümmern möchte.
Tradition und Leidenschaft verbinden
Die Sache ist eigentlich ganz einfach.
Ich bekomme jedes Jahr einen Anruf von Sandra Kunstwadl – so im September des Jahres – ob ich mich wieder um den fliegenden Nikolaus kümmern möchte.
Überall Nikolaus, überall Advent und überall Weihnachtsmärkte. Kaum ein Platz und kaum ein Schloss ist in Deutschland im Dezember ohne einen Weihnachtsmarkt.
Ein Adventsmarkt vor der Kulisse der ältesten Luftfahrtgebäude weltweit ist schon mal etwas ganz besonderes. Oberschleißheim hebt sich von der Masse ab.
Seit vielen Jahren kommt der hl. Nikolaus nach Oberschleißheim. In den letzten Jahren gefällt es ihm besonders gut, denn da darf er auf dem Luftweg zum Schleißheimer Advent anreisen.
Neben Nebel, Kälte, Schnee und Eis schränken auch die kurzen Tage im Winter die Möglichkeiten für VFR-Piloten stark ein. Da kann es nach einem Ausflug in die Alpen am Abend dann doch zeitlich ein wenig eng werden, will man rechtzeitig den Heimatflugplatz erreichen.
Während im Sommer vor allem die Platzschließung in EDNX um 19 Uhr der limitierende Faktor ist, rücken im Winterhalbjahr die gesetzlichen Bestimmungen zum Thema „wann bin abends ich noch legal VFR unterwegs“ und die entsprechenden Regeln am Flugplatz in den Fokus.
Seit Ende 2015 wurde die bis dato geltende nationale Vorschrift durch die einheitliche SERA-Regel ersetzt. Die besagt, das man legal nach VFR (Tag) bis zur sog.“bürgerlichen Abenddämmerung“ (Civil Twilight) fliegen kann. Dies ist der Zeitpunkt, an welchem sich die Mitte der Sonnenscheibe 6° unter dem Horizont befindet. Das kann man natürlich schlecht nachmessen, daher sind die Zeiten in unterschiedlichen Quellen veröffentlicht.
Für Deutschland findet man Tabellen mit den Dämmerungszeiten für die größeren Flughäfen hier: DWD-Karte „Dämmerungszeiten“
In Sky Demon stehen die Zeiten für jeden Flugplatz unter „Airfields“ im Abschnitt „Admin Information“.
Das Einschalten der Positionslichter ist seit SERA auch nach Sonnenuntergang nicht mehr vorgeschrieben – aber sicher ratsam, sofern vorhanden.
Der Flugplatz in Oberschleißheim schließt offiziell mit Sonnenuntergang – also noch bevor das legale Fliegen unter VFR nicht mehr möglich ist. Sollte es für eine Landung vor Sunset einmal knapp werden, dann lohnt sich sicher ein Anruf beim Flugleiter. Für einen Kaffee oder Glühwein bleibt er sicher in Ausnahmefällen auch mal ein paar Minuten länger.
Nun müssen wir uns doch noch von der vertrauten Frequenz 129,4 verabschieden. Ab dem 6.12.2018 ist Schleißheim Info über die neue Frequenz im 8,33 KHz-Raster 131.13 zu erreichen.
Allerdings hat es die Frequenz nicht mehr in die ICAO-Karten für 2019 geschafft. Das gilt auch für zahlreiche weitere Frequenzen. Im Zweifel kann es sicher nicht schaden, eine aktuelle Frequenzliste mitzuführen:
DFS Aktuelle Frequenzliste
So ein Brummer ist ein seltener Anblick auf dem Flugplatz Schleißheim. Fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit landete am Dienstag, den 15. Oktober bei Kaiserwetter nach einem tiefen Überflug das neueste und bisher größte zukünftige Exponat der Flugwerft Schleißheim: eine Transall der Bundeswehr. Man kann schon ein wenig wehmütig werden bei dem Gedanken, dass dieses funktionsfähige Flugzeug seine letzte Landung absolviert hat und nun als „Immobilie“ das Museum bereichert. Da die Maschine mit seinen 40 Metern Spannweite die Kapazität der Werfhallen sprengen würde, bekommt die Transall einen Außenplatz auf einem Betonsockel. Ab dem kommenden Jahr können die Museumsbesucher den Transporter auch von innen bewundern.
Am Donnerstag, den 24.9.2009 machte sich der Pilot einer Douglas DC 6B aus der Flotte der „Flying Bulls“ (Red Bull) wohl einen Jux und drehte über der Wiesn im Tiefflug seine Runden. Das war ein wenig unsensibel: die Ereignisse vom 11.9.2001 waren sehr präsent, Osama bin Laden war noch am Leben und Terrordrohungen an der Tagesordnung. So fühlen sich viele Oktoberfestbesucher bedroht und riefen die Polizei an.
Anstatt nun den Fall zu untersuchen und ggf. an dem Übeltäter ein Exempel zu statuieren, wurde reflexartig ein Überflugverbot gefordert und auf Antrag des damaligen bayerischen Innenministers Herrmann noch am 26.9.2009 erlassen.
Das Flugverbot hat also mit Terrorabwehr zu tun. Seither gibt es einen Disput über Sinn und Unsinn der Maßnahme. Schließlich ist es schwer vorstellbar, dass ein Kamikaze-Selbstmord-Attentäter nach Lektüre der NOTAMS (NOTAM=Wichtige Nachrichten für Piloten, die u.a. Informationen über temporärere Flugbeschränkungen enthalten) von seinem Vorhaben ablässt. Die Beschränkung trifft also weniger die Terroristen, als die ZÜP-geprüften braven Piloten (ZÜP=Zuverlässigkeitsüberprüfung, der jeder Pilot in Deutschland regelmäßig unterzogen wird).
Unter dem unmittelbaren Eindruck des Terroranschlag in New York gab es übrigens bereits in 2001 einmalig ein Wiesn-Flugverbot. Weder vorher, noch danach sind ernste Probleme (z.B. gefährliche Annäherungen o.ä.) über dem Oktoberfest bekannt geworden, die das Überflugverbot rechtfertigen könnten. Da ist es unten auf der Theresienwiese sicher ungemütlicher (ein Todesopfer nach Schlägerei haben wir ja – Stand 29.9.2018 – schon).
Seit dem Erscheinen der ICAO-Karten haben sich bei zahlreichen weiteren Flugplätzen die Frequenzen im Zuge der Umstellung auf das 8,33-Raster geändert.
Die DFS stellt eine Frequenzliste zur Verfügung, die bereits mehrfach aktualisiert wurde. Die jeweils neueste Version veröffenticht die DFS hier:
https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Services/Customer%20Relations/Kundenbereich%20VFR/
Für die Kartenflieger ist es sicher eine gute Idee, die Liste auszudrucken und mitzuführen, da man sich auf diem ICAO-Angaben nicht immer verlassen kann. Aber aufgepasst: es handelt sich nicht um eine vollständige Liste der Flugplatzfrequenzen in Deutschland. Sie enthält nur die geänderten Frequenzen! Plätze, die auch im 8,33-Raster die Frequenz nicht ändern – wie z.B. Schleißheim (EDNX) – fehlen.
Die iPADs mit Skydemon und Co. sollten ja hoffenlich stets up-to-date sein.
Fliegen wie von 125 Jahren! Markus Raffel, Professor am Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen, hat Lilienthals Flugapparat nachgebaut und ist tatsächlich abgehoben! Das Youtube-Video zeigt verschiedene erfolgreiche Flugversuche.
Youtube-Video ansehen
Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine ED-R über dem Stadtgebiet Münchens anlässlich des Oktoberfest, sowie eine RMZ außerhalb des 3NM-Rings über der Theresienwiese. Infos und Karte gibt’s hier:
https://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Services/Customer Relations/Kundenbereich VFR/